Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreuen über 63 historische Monumente. Davon
liegen ganz besonders sehenswerte Juwelen an und auf der Schwäbischen Alb. Hier können Besucher tief in die Vergangenheit eintauchen.
Das Stauferland liegt im Vorland der Schwäbischen Alb und umfasst drei altehrwürdige Staufermonumente: die Burgruine Hohenstaufen, die Burg Wäscherschloss und das Kloster Lorch. Der Hohenstaufen, einer der drei Zeugenberge, „zeugt davon“, wie weit die Alb einst gereicht hat. Sein Name geht wohlauf die rundum steil abfallende Form zurück, die an einen umgekehrten Trinkbecher ohne Fuß erinnert, an einen sogenannten „Stauf“. Nach dem Bau einer Stammburg auf dem Berg nannten sich die adligen Bewohner „Staufer“. Ein Aufenthalt von Kaiser Barbarossa im Jahr 1181 ist urkundlich festgehalten. Heute sind nur noch Ruinen von der einst mächtigen Burg und ein majestätischer Ausblick übrig, der auch von der Berggaststätte „Himmel & Erde“ aus zu genießen ist. Von Donnerstag bis Sonntag werden schwäbische Küche, 60 Außenplätze und viele Veranstaltungen geboten. Mehr Informationen unter www.berg-hohen-staufen.de. Saison ist von Anfang März bis zum 6. Januar, bei sehr schlechtem Wetter eventuell geschlossen. Für gehbehinderte Menschen gibt es in den Sommermonaten freitags nach Anmeldung einen kostenlosen Bring- und Abholdienst auf den Gipfel, Telefon Bergkurier: 07161/999100. Im Lokal kann man einen kostenlosen Audioguide leihen, dessen Programm fünf Stunden Wissenwertes zu den Staufern präsentiert. Burgmodelle und andere Ausstellungsstücke sind im Dokumentationsraum für staufische Geschichte in Göppingen zu besichtigen. Ein Besuch, bevor man auf den Berg wandert, wird empfohlen.
Burg Wäscherschloss in Wäschenbeuren entstand als Wehrburg zum Schutz der Stammburg. Sie allerdingshat den Bauernkrieg von 1525 unbeschadet überstanden. Viele Legenden ranken sich um ihre Geschichte. Heute ist der Burghof beliebt für seine einmalige Atmosphäre bei Feiern wie Hochzeiten oder Kindergeburtstagen. Von 1. Mai bis 31. Oktober finden Familienführungen jeden Sonn- und Feiertag um 15 Uhr statt. Anfragen vor Ort, per E-Mail (info@burg-waescherschloss.de) oder telefonisch sonntags von 12 bis 17 Uhr: 07172/9152111 sowie bei der Hotline in Ludwigsburg (Telefon 07141/18-6400, Montag bis Freitag von 8.30 bis 17.30 Uhr). Weitere Informationen gibt esauch unter www.burg-waescherschloss.de.
SechsKilometer weiter, die man auch gut erwandern kann, trifft man dann auf das Kloster der Staufer: In Lorch war die erste Grablege der Adeligen. Beinahe jeden Sonntag gibt es Führungen zum Alltag der Mönche, zum Klostergarten oder zu den Staufern. Ein besonderes Erlebnis sind die Greifvogel Flugschauen oder mehrtägige Schnupperkurse in der Stauferfalknerei Kloster Lorch. Termine unter www.kloster-lorch.com und auf Anfrage (E-Mail: info@kloster-lorch.de, Telefon 07171/928497). Noch ein Tipp: Für den Besuch beider Staufer Monumente gibt es vergünstigte Kombi-Tickets.
Imposante Gemäuer, grandiose Ausblicke
Weiter Richtung Süden warten weitere Entdeckungen: So locken beispielsweise die imposanten Reste der württembergischen Landesfestung Hohenneuffen mit grandioser Aussicht bis nach Stuttgart, die man mit dem Besuch des Burgrestaurants (ausführliche Infos unter www.hohenneuffen.de) und der Falknerei (www.falkner-wolfgang-weller.de) kombinieren kann. Flugschauen finden regelmäßig von Ostern bis Ende November jeden Sonn- und Feiertag bei schönem Wetter statt, auf Anfrage auch Sondertermine möglich. Tel.: 0173/6556281. Bis 1780 war die Festung auch Staatsgefängnis. Von April bis Ende Oktober gibt es Führungen von Mittwoch bis Sonntag durch die Burg, auch speziell für Kinder.
Informationen unter www.festungsruine-hohenneuffen.de oder Tel.: 07125/1584-90 von Montag bis Freitag von 10–17 Uhr oder Mail: info@festungsruine-hohenneuffen.de.
Eine weitere der insgesamt sieben Landesfestungen war die Stadtbefestigung von Kirchheim unter Teck. Schloss Kirchheim wurde 1538 eine Eckbastion der Stadtmauer. Danach entwickelte sich das Renaissance-Schloss zunehmend zum Wohnschloss und Witwensitz. Die prominenteste Bewohnerin war Franziska von Hohenheim, Witwe von Herzog Carl Eugen.
Besichtigung nur mit Führung: Mittwoch und Samstag, Sonn- und Feiertage von 14–17 Uhr. Tel.: 07071/6028-02, www.schloss-kirchheim.de.
Liebhabern der modernen Kunst hingegen sei der Besuch der Sammlung Domnick bei Nürtingen empfohlen mit Öffnungszeiten Samstag, Sonntag und Feiertag von 14–17 Uhr von Mai bis Oktober, an diesen Tagen auch Führungen um 14.30 und 15.30 Uhr. Von November bis April sind die Öffnungszeiten und die Führungen nur sonntags mit den gleichen Zeiten.
Informationen unter E-Mail: stiftung@domnick.de, Tel.: 07022/51414 oder www.domnick.de.
Unbedingt sehenswert ist auch das einstige Zisterzienserkloster Bebenhausen bei Tübingen mit über 800 Jahren Geschichte, das zuletzt die württembergischen Herrscher zu einem Jagdschloss umbauten. Seine Lage mitten in den Wäldern macht es zu einem wunderbaren Ausflugsziel für Naturliebhaber und Kulturinteressierte zugleich. Nach Größe, künstlerischer und historischer Bedeutung gehört die Abtei zu den wichtigsten Baudenkmalen des Landes. Im 13. bis 15. Jhdt. wurde es nach kometenhaftem Aufstieg zu einem der reichsten Klöster des Landes. Angeboten werden vielfältige Führungen durch das Kloster und durch das Schloss, z.B. für Kinder oder besonders barrierearm.
Informationen unter: 07071/6028-02 oder per Mail: info@kloster-bebenhausen.de oder www.kloster-bebenhausen.de.
Der Besuch des Klosters lässt sich bestens mit einer Radtour oder einer Wanderung durch den Naturpark Schönbuch kombinieren. Es gibt dort Spiel- und Grillplätze und ein Gehege mit Wildtieren. Das Kloster hat sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern eingestellt (Fahrradständer, Schließfächer für Gepäck, Reparaturkits und Überzieher für Klickpedalschuhe).
Meisterwerk des Rokokos und keltische Metropole
Auf der Ostseite der Alb liegen weitere historische Schätze: Kloster Wiblingen bei Ulm ist mit seiner Kirche ein barocker Höhepunkt, der Bibliothekssaal ein Meisterwerk des Rokokos. Weiter südlich, 14 Kilometer von Sigmaringen entfernt, liegen die Überreste der ältesten Stadt nördlich der Alpen, die Heuneburg. Eine keltische Metropole, in deren Blütezeit mehrere tausend Menschen im 6. Jhdt. v. Chr. lebten. Die Heuneburg wurde im Dezember 2023 in die Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Sie ist vom 1. April bis 1. November dienstags bis sonntags von 10–17 Uhr geöffnet.

Mit der AlbCard können viele Monumente kostenlos besucht und der öffentlichen Nahverkehr umsonst genutzt werden.
Wissenswertes
Erlebnistage 2024
Am 16.06.2024 laden die Schlösser, Gärten und Burgen Baden-Württembergs zum Schlosserlebnistag mit unterhaltsamen Kostümführungen ein. Zudem gibt es Mitmach -Aktionen für Kinder und Erwachsene, regionale Spezialitäten und mehr. Am 13.10.2024 präsentieren die ehemaligen Klöster ein buntes Programm zum Klostererlebnistag.
Die Führungsprogramme:
Es gibt regelmäßige Standardführungen, bei denen grundlegende Informationen zum jeweiligen Monument vermittelt werden. Sonderführungen hingegen vertiefen spezielle Themen: Es gibt Rundgänge mit historisch gewandeten Begleitern, kulinarische Führungen, Programme für Kinder und Familien oder für Wissbegierige. Sie sind teils auch als Wunschtermine buchbar, zum Beispiel für Kindergeburtstage oder Gruppen. Ansprechpartner, Themen, Termine und mehr unter
www.schloesser-und-gaerten.de